"Gib ihnen Wurzeln und Flügel" - einfache
Worte, an deren Umsetzung in den
Nachkriegsjahren so ganz und gar nicht zu
denken war. Nicht so in Reggio Emilia,-
nicht so für den 1920 in Correggio
geborenen Psychologen und Pädagogen
Loris Malaguzzi.
1950 begann mit dem Wirtschaftsboom
und der Emanzipation für viele die
"Lotta", der Kampf für Arbeit, Rechte
und persönliche Freiheiten. Auch Loris
Malaguzzi traf wichtige Entscheidungen:
Kinderkrippen mußten her! Aber:
"Non un nido qualunque!" Nicht etwa
irgendeine! Etwas besonderes sollte es
werden, das mit dem Krippen-Gesetz
1044 aus dem Jahr 1971 begann und
heute in Form von erfolgreichem,
nationalem und internationalem Kultur,-
und Pädagogikaustausch in 32 Ländern
praktiziert wird. In 16 Sprachen wurden
bereits Bücher übersetzt, die in deutscher
Sprache beim Cornelsen -Verlag erhältlich
sind. Seit "Newsweek"1991 den Kindergarten
"Diana" und damit das Pädagogik-Modell
von Reggio Emilia als das beste der Welt
bezeichnete, ist viel geschehen und
weiterentwickelt worden. Mehr als 4000
Besucher aus 110 Ländern lernen auf
diesem Weg jährlich unsere Stadt kennen.
Ein Kind, so Loris Malaguzzi, hat 100
Sprachen, 100 Hände, 100 Gedanken,
100 Formen um zu denken, zu spielen,
zu sprechen.. 100, immer wieder 100..".
Mit anderen Worten, mit denen von
Carla Rinaldi, der Präsidentin von
"Reggio Children": "..Ich bin überzeugt,
daß dieses"Forschungsverhalten" der
Kinder das einzig, existenziell-etische
Modell heutzutage darstellt, in einer sich
täglich wandelnden Welt der Brüche,
Kultur,-und Völker-Mischung."